Optimale Motorüberholung: Teil- & Generalüberholung im Überblick

Viele Fahrzeugbesitzer fragen sich, welche Arbeiten bei einer Motorüberholung durchgeführt werden und mit welchen Kosten sie rechnen müssen. Grundsätzlich wird dabei zwischen einer Teilüberholung und einer Generalüberholung unterschieden. Während eine Teilüberholung kleinere Reparaturen umfasst, bei denen nur spezifische, verschlissene Komponenten erneuert werden, wird bei einer Generalüberholung der gesamte Motor zerlegt, geprüft und vollständig instand gesetzt. Dieser umfassende Prozess stellt sicher, dass der Motor wieder nahezu neuwertig funktioniert. In diesem Artikel erklären wir den genauen Ablauf einer Motorüberholung und geben eine Orientierung zu den möglichen Kosten.

ALPINA XD4 G02, B57 D30 C Motor
ALPINA XD4 G02, B57 D30 C Motor

Wann kommt eigentlich eine Motorüberholung infrage?

Eine Motorüberholung wird entweder notwendig, wenn bereits Schäden oder Abnutzungserscheinungen vorliegen, oder sie kann vorbeugend durchgeführt werden, um größere Reparaturen zu vermeiden. Dabei unterscheidet man grundsätzlich zwischen einer Teilüberholung und einer Generalüberholung.

Von einer Teilüberholung spricht man, wenn gezielt einzelne Komponenten wie die Steuerkette oder Pleuellager erneuert werden, bevor größere Schäden entstehen. Diese Art der Überholung konzentriert sich auf spezifische Bauteile und stellt eine kostengünstigere Lösung dar.

Eine Generalüberholung hingegen bedeutet, dass der Motor vollständig zerlegt, geprüft und – falls erforderlich – umfassend erneuert wird. Dies ist eine empfehlenswerte Maßnahme, wenn das Fahrzeug eine hohe Laufleistung erreicht hat oder mehrere mechanische Probleme auftreten. Sie bietet eine langfristige Lösung für die Zuverlässigkeit des Motors, bringt aber auch höhere Kosten mit sich. In vielen Fällen stellt die Generalüberholung eine Alternative zum Austauschmotor dar und ist besonders sinnvoll, wenn das Fahrzeug weiterhin genutzt werden soll.

Kommen wir nun zu den 2 Arten der Motorüberholung

Eine Motorüberholung ist eine umfassende Wartung oder Reparatur eines Motors, bei der abgenutzte oder beschädigte Teile ersetzt oder instand gesetzt werden, um die Leistung und Lebensdauer des Motors zu verbessern. Es gibt zwei Hauptarten der Überholung:

Teilüberholung (kleine Überholung)

Die Lagerschalen sitzen zwischen der Kurbelwelle und den Pleuelstangen und sorgen dafür, dass sich der Motor reibungsarm dreht. Sie verschleißen mit der Zeit und können zum Motorschaden führen, wenn sie nicht rechtzeitig gewechselt werden.

Wann ist ein Wechsel nötig?

  • Wenn der Motor Klopf- oder Schleifgeräusche macht
  • Wenn sich Metallspäne im Öl befinden
  • Wenn der Öldruck zu niedrig ist

Beim Wechsel muss das Kurbelgehäuse geöffnet, die alten Lagerschalen entfernt und neue mit exakter Passung eingesetzt werden.

Die Steuerkette verbindet die Kurbelwelle mit der Nockenwelle und sorgt dafür, dass sich die Ventile im richtigen Moment öffnen und schließen. Sie läuft über Kettenräder und wird von einem Spanner gespannt. Im Gegensatz zum Zahnriemen, der regelmäßig gewechselt werden muss, hält eine Steuerkette normalerweise länger – aber auch sie kann sich mit der Zeit längen oder verschleißen.

Wann ist ein Wechsel nötig?

  • Wenn der Motor klappernde oder rasselnde Geräusche macht, besonders beim Starten
  • Wenn die Kette überdehnt ist und die Steuerzeiten nicht mehr stimmen
  • Wenn sich der Motorlauf verschlechtert oder Warnleuchten angehen
  • Wenn der Spanner oder die Führungsschienen verschlissen sind

Was passiert beim Wechsel?

  1. Der Motor muss teilweise zerlegt werden, um an die Steuerkette zu kommen.
  2. Die alte Kette wird entfernt, und oft werden auch die Spanner, Führungsschienen und Kettenräder erneuert.
  3. Die neue Kette wird präzise nach den Markierungen eingesetzt, damit die Steuerzeiten exakt passen.
  4. Nach dem Einbau wird die Spannung überprüft und der Motor getestet.

Folgen eines defekten Steuerkettensystems:

  • Eine überdehnte Kette kann springen und den Motor falsch steuern.
  • Im schlimmsten Fall kann sie reißen, was zu einem Motorschaden führt (besonders bei Freiläufer-Motoren gefährlich).

Moderne Motoren haben oft Probleme mit Steuerketten, weil sie immer leichter gebaut werden und sich dadurch schneller längen. Daher sollte man bei ungewöhnlichen Geräuschen oder Problemen mit den Steuerzeiten lieber frühzeitig handeln.

Der Motor hat viele Dichtungen, um das Eindringen von Öl, Wasser oder Luft an unerwünschten Stellen zu verhindern. Die wichtigsten sind:

  • Zylinderkopfdichtung (verhindert Öl- und Kühlwasserverlust zwischen Zylinderkopf und Motorblock)
  • Ventildeckeldichtung (verhindert Ölverlust oben am Motor)
  • Kurbelwellendichtringe (halten das Motoröl im Inneren)

Wann ist ein Wechsel nötig?

  • Wenn Öl- oder Kühlwasser austritt
  • Wenn der Motor überhitzt (defekte Kopfdichtung)
  • Wenn der Motor nach langer Laufzeit undicht wird

Der Wechsel erfordert oft das Zerlegen von Teilen des Motors, insbesondere beim Austausch der Zylinderkopfdichtung.

Die Ventile steuern den Luft- und Kraftstofffluss in den Brennraum und den Abgasfluss aus dem Motor. Sie sitzen im Zylinderkopf und müssen perfekt abdichten. Damit kein Öl in den Brennraum gelangt, gibt es an den Ventilen die Ventilschaftdichtungen. Diese kleinen Dichtungen sitzen über den Ventilführungen und verhindern, dass Motoröl in den Verbrennungsraum gesaugt wird.

Wann ist eine Bearbeitung nötig?

  • Wenn der Motor schlecht startet oder unruhig läuft
  • Wenn er Leistungsverlust hat
  • Wenn Ölkohle-Ablagerungen sichtbar sind
  • Wenn der Motor blauen Rauch aus dem Auspuff ausstößt (besonders beim Start oder nach längerer Standzeit)
  • Wenn der Ölverbrauch steigt

Was wird gemacht?

  1. Die Ventile werden ausgebaut und geprüft. Falls sie nur leichte Ablagerungen haben, werden sie geschliffen, um die Dichtflächen wiederherzustellen. Falls sie verbrannt oder stark abgenutzt sind, werden sie ersetzt.
  2. Die Ventilschaftdichtungen werden mit Spezialwerkzeug entfernt und durch neue ersetzt.
  3. Nach dem Einbau wird der Motorlauf geprüft, um sicherzustellen, dass die Ventile und Dichtungen korrekt sitzen.

Folgen defekter Ventilschaftdichtungen:

  • Öl gelangt in den Brennraum → blauer Rauch aus dem Auspuff
  • Ablagerungen an den Zündkerzen und Ventilen → schlechtere Verbrennung, Leistungsverlust
  • Erhöhter Ölverbrauch → Motor muss häufiger nachgefüllt werden

Da die Ventilschaftdichtungen im Laufe der Zeit hart und spröde werden, empfiehlt es sich, sie bei einer Zylinderkopfüberholung direkt mitzuwechseln.

Die Kolbenringe sitzen auf dem Kolben und sorgen dafür, dass der Brennraum abgedichtet wird. Sie verhindern, dass Öl in den Verbrennungsraum gelangt, und sichern die Kompression des Motors.

Wann ist ein Wechsel nötig?

  • Wenn der Motor Öl verbrennt (blauer Rauch aus dem Auspuff)
  • Wenn die Kompression zu niedrig ist (Leistungsverlust)
  • Wenn der Motor übermäßig Öl verbraucht

Beim Wechseln müssen die alten Kolbenringe entfernt, der Kolben gereinigt und neue Ringe in exakt der richtigen Position montiert werden.

Generalüberholung (komplette Überholung)

Bei einer Generalüberholung wird der Motor fast vollständig zerlegt, geprüft und mit neuen oder überarbeiteten Teilen wieder aufgebaut. Dies ist notwendig, wenn der Motor starke Abnutzungserscheinungen zeigt, z. B. hohen Ölverbrauch, Leistungsverlust oder mechanische Schäden. Die Sachen, die bei der Teilüberholung gemacht werden, werden auch bei einer Generalüberholung gemacht, z.b. Austausch der Lagerschalen, Steuerkette ersetzen, etc.

Der Zylinderkopf sitzt oben auf dem Motorblock und dichtet die Brennräume ab. Er enthält die Ventile, Nockenwelle und Brennräume. Durch Hitze und Druck kann sich der Zylinderkopf im Laufe der Zeit verziehen, was zu Undichtigkeiten und Problemen wie Kühlwasserverlust oder Kompressionsverlust führt.

Wann ist eine Bearbeitung nötig?

  • Wenn der Motor Überhitzungsprobleme hat
  • Wenn Öl oder Kühlwasser austritt
  • Wenn die Zylinderkopfdichtung durchgebrannt ist
  • Wenn sich Risse oder Verzug zeigen

Ablauf der Bearbeitung:

  1. Der Zylinderkopf wird abgenommen und auf Risse oder Verzug geprüft.
  2. Falls er verzogen ist, wird er geplant (das bedeutet, dass die Oberfläche auf einer Fräsmaschine abgeschliffen wird, um sie wieder eben zu machen).
  3. Falls der Zylinderkopf zu stark beschädigt ist, wird er ersetzt.
  4. Die Ventile, Ventilsitze und Dichtungen werden erneuert oder bearbeitet.

Die Nockenwelle steuert die Öffnung und Schließung der Ventile. Sie läuft in Lagern und kann durch schlechte Schmierung oder hohe Laufleistung verschleißen.

Wann ist eine Bearbeitung nötig?

  • Wenn der Motor tickende Geräusche macht
  • Wenn die Nocken abgenutzt sind und nicht mehr die richtige Ventilsteuerung ermöglichen
  • Wenn der Motor unruhig läuft oder Leistungseinbußen hat

Ablauf der Bearbeitung:

  1. Die Nockenwelle wird ausgebaut und auf Abnutzung geprüft.
  2. Falls die Nocken eingelaufen sind, wird sie ersetzt.
  3. Falls die Lager verschlissen sind, werden sie erneuert.
  4. Die neuen oder überarbeiteten Bauteile werden exakt eingestellt.

Die Kurbelwelle wandelt die auf die Kolben wirkende Kraft in eine Drehbewegung um. Sie läuft in Gleitlagern und kann sich durch hohen Verschleiß oder Ölmangel abnutzen.

Wann ist eine Bearbeitung nötig?

  • Wenn die Lagerstellen der Kurbelwelle eingelaufen sind
  • Wenn es Geräusche aus dem Motor gibt (z. B. Klopfgeräusche)
  • Wenn sich Metallspäne im Öl befinden

Ablauf der Bearbeitung:

  1. Die Kurbelwelle wird ausgebaut und auf Schäden geprüft.
  2. Falls nur geringe Abnutzung vorliegt, wird sie geschliffen und mit Übermaßlagern wieder eingebaut.
  3. Falls sie stark beschädigt ist (z. B. Risse oder große Unebenheiten), wird sie ersetzt.

Die Kolben und Pleuelstangen sind zentrale Bestandteile des Motors, die die Kraft der Verbrennung auf die Kurbelwelle übertragen.

Wann ist eine Bearbeitung nötig?

  • Wenn der Motor Öl verbrennt oder Leistungsverlust hat
  • Wenn die Zylinder ausgeschliffen werden müssen (z. B. durch hohe Abnutzung)
  • Wenn Kolbenringe stark verschlissen sind und keine Kompression mehr halten

Ablauf der Bearbeitung:

  1. Die Kolben und Pleuelstangen werden ausgebaut und auf Verschleiß geprüft.
  2. Falls nötig, wird der Zylinderblock gehont oder aufgebohrt, um neue Kolben einzupassen.
  3. Neue Kolben, Kolbenringe und Pleuelstangen werden montiert.
  4. Falls die Pleuelstangen noch in gutem Zustand sind, werden sie gereinigt und wiederverwendet.

Bevor der Motor wieder zusammengebaut wird, müssen alle Bauteile gründlich gereinigt und überprüft werden.
Dazu gehören:

  • Reinigung der Ölkanäle und Kühlkanäle
  • Entfernen von Ablagerungen und Metallspänen
  • Überprüfung der Zylinderbohrungen auf Schäden

Da der Motor nach einer Generalüberholung fast neuwertig sein soll, werden alle Dichtungen und Dichtungsringe ersetzt.

Dazu gehören:

  • Zylinderkopfdichtung (verhindert Öl- und Kühlwasserverlust zwischen Kopf und Motorblock)
  • Kurbelwellendichtringe (verhindern Ölverlust an der Kurbelwelle)
  • Ventilschaftdichtungen (verhindern Ölverbrauch an den Ventilen)
Zusammenfassung der Generalüberholung

Eine Generalüberholung ist eine komplette Restaurierung des Motors und stellt ihn in einen nahezu neuwertigen Zustand zurück. Es ist eine aufwendige Arbeit, die sich besonders bei hochwertigen oder seltenen Motoren lohnt.

Vorteile der Generalüberholung:

  • Der Motor bekommt eine neue Lebensdauer
  • Viele Schwachstellen werden beseitigt
  • Günstiger als ein kompletter Motortausch

Nachteile:

  • Hohe Kosten und lange Arbeitszeit
  • Nicht immer lohnt sich eine Überholung (bei sehr alten oder verschlissenen Motoren)

Einblicke in die Generalüberholung – Bildergalerie

Kosten einer Motorüberholung

Die Kosten einer Motorüberholung hängen zunächst davon ab, ob es sich um eine Teilüberholung oder eine Generalüberholung handelt. Zudem spielen der Motortyp sowie das Fahrzeugmodell eine entscheidende Rolle. Beispielsweise kann der Ausbau bei Allradfahrzeugen (xDrive) mehr Zeit in Anspruch nehmen und somit die Kosten leicht erhöhen.

Eine Generalüberholung ist in der Regel die teuerste Variante, da sie den größten Arbeitsaufwand erfordert. Wichtig zu beachten ist, dass sich die Überholung ausschließlich auf den Motor selbst bezieht – Anbauteile wie Turbolader, Anlasser oder Lichtmaschine sind nicht automatisch enthalten. Diese werden separat geprüft und nach Absprache mit dem Kunden erneuert.

Beispielhafte Kosten für Steuerkette & Lagerschalen:

  • Der Austausch der Steuerkette kostet je nach Motor und Fahrzeug zwischen 1.100 € und 2.200 €.
  • Eine Ausnahme bildet der 8-Zylinder-Motor von BMW, bei dem die Kosten bei etwa 4.800 € liegen.
  • Der Wechsel der Lagerschalen erfolgt häufig in Kombination mit der Steuerkette, da für beide Arbeiten der Motor nahezu vollständig ausgebaut werden muss.
    • 4- und 6-Zylinder-Motoren: ca. 4.000 € – 6.000 €
    • 8-Zylinder-Motoren: ca. 10.000 €

Da die tatsächlichen Kosten stark variieren können, empfiehlt es sich immer, ein individuelles Angebot einzuholen, um eine genauere Einschätzung zu erhalten.

Kosten einer Generalüberholung

Die Kosten für eine Generalüberholung sind oft sehr individuell, da sich der genaue Aufwand erst nach der Demontage und Prüfung des Motors bestimmen lässt. Es gibt daher keinen festen Einheitspreis für jede Motorvariante.

Bei einer Generalüberholung wird der Motor vollständig zerlegt und alle Bauteile auf Verschleiß oder Schäden überprüft. Ob beispielsweise die Kurbelwelle nur geschliffen oder komplett ersetzt werden muss, lässt sich im Vorfeld nicht genau sagen.

Üblicherweise erfolgt die erste Kalkulation auf Basis des bestmöglichen Szenarios, also einer reinen Überarbeitung der vorhandenen Teile (z. B. Schleifen der Kurbelwelle). Sollte sich jedoch herausstellen, dass ein Bauteil nicht mehr verwendbar ist und ersetzt werden muss, trägt der Kunde die zusätzlichen Kosten. Bei einer neuen Kurbelwelle können diese beispielsweise zwischen 1.000 € und 2.000 € liegen.

Ein endgültiger Preis kann erst nach der vollständigen Prüfung des Motors festgelegt werden, sobald der genaue Reparaturaufwand bekannt ist.

Jetzt handeln!

Wenn Sie eine Teilüberholung oder Generalüberholung planen, können Sie uns gerne über das Kontaktformular erreichen oder unsere Werkstatt in Oberhausen besuchen. Teilen Sie uns dabei mit, welche Arbeiten Ihnen vorschweben – bei einer Teilüberholung, welche Komponenten erneuert werden sollen, oder ob Sie eine komplette Generalüberholung wünschen. Wir beraten Sie gerne und helfen Ihnen dabei, die Leistung und Zuverlässigkeit Ihres Fahrzeugs zu optimieren!

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