Ein BMW 540d Touring xDrive (G31) mit B57D30-Motor kam mit einem lauten, metallisch klackernden Geräusch zu uns in die Werkstatt. Bereits das Klangbild ließ auf einen möglichen Pleuellagerschaden schließen.
Tipp: Sie möchten einem Motorschaden vorbeugen? Vorbeugende Maßnahmen bei BMW Motoren, um ein Motorschaden zu verhindern
Nach der ersten Sichtprüfung im Ölfilter war schnell klar: Der Filter war voll mit Metallspänen. Solche Späne entstehen, wenn sich ein Lager bereits zerlegt hat und sich das Material im Ölkreislauf verteilt. In diesem Zustand hilft keine einfache Reparatur – eine gründliche Motorüberholung ist zwingend notwendig. Alle ölführenden Bauteile müssen gereinigt oder ausgetauscht werden, da sich die Späne bis in den letzten Winkel des Motors verteilen können.
Wenn das Auto nicht mehr fahrbereit ist oder nicht mehr gefahren werden sollte, holen wir es gerne mit unserem Abholservice ab – schnell, sicher und bequem.
Beim Zerlegen des Motors bestätigte sich der Verdacht:
Am Pleuel 1 des ersten Zylinders war die Pleuellagerschale extrem eingelaufen. Im Vergleich zu einer intakten Lagerschale aus dem zweiten Zylinder ist der Unterschied deutlich sichtbar. Auch die Kurbelwelle war an diesem Hublager stark beschädigt und nicht mehr verwendbar.
Im weiteren Verlauf der Prüfung fanden wir Wasser im AGR-System und im Dieselpartikelfilter (DPF). Außerdem war die Wasserpumpe undicht. Das deutet darauf hin, dass wahrscheinlich Wasser in den Motor gelangt ist, was die Schmierung beeinträchtigt und letztlich den Lagerschaden ausgelöst hat.
Zusätzlich entdeckten wir ein weiteres Problem:
An der Ansaugbrücke war die Schiene, an der die Drallklappen sitzen, bereits stark ausgeschlagen. Dieses Spiel ist ein Anzeichen dafür, dass sich die Klappen bald lösen oder abbrechen könnten. Ein Austausch einzelner Klappen ist hier nicht möglich – das komplette Modul der Sauganlage inkl. AGR-Klappensteuerung muss ersetzt werden.
Wir haben uns gemeinsam mit dem Kunden für einen generalüberholten Austauschmotor aus unserem Lager entschieden.
Der Vorteil: Der Motor ist bereits fertig vorbereitet und kann ohne lange Wartezeit eingebaut werden. Die vorhandenen Anbauteile werden übernommen, defekte Komponenten wie das AGR-Ventil, die Wasserpumpe und die Ansaugbrücke werden dabei direkt ersetzt.
Zusätzlich haben wir alle ölführenden Leitungen sowie den Ölkühler ersetzt, da sich auch dort Metallspäne ablagern können. Eine gründliche Reinigung dieser Bauteile allein würde das Risiko nicht zuverlässig beseitigen – deshalb ist der Austausch die sicherste und nachhaltigste Lösung.
Ein Pleuellagerschaden macht sich häufig durch laute, metallisch klackernde Geräusche bemerkbar – besonders im Kaltstart oder bei Lastwechseln. Im fortgeschrittenen Stadium kann sich der Schaden durch Leistungsverlust oder ein Aufleuchten der Öldruckwarnleuchte zeigen.
Ja, Späne im Ölkreislauf verteilen sich schnell im gesamten Motor und können weitere Lager, die Ölpumpe, Turbolader und den Ölkühler beschädigen. Eine umfassende Reinigung oder ein Austausch der betroffenen Teile ist daher zwingend notwendig.
Selbst nach einer gründlichen Spülung können sich in engen Öl-Leitungen und dem Ölkühler feinste Metallpartikel festsetzen. Diese würden sich nach dem Motorstart erneut im Kreislauf verteilen und könnten den neuen Motor beschädigen. Der Austausch ist deshalb die sicherste Methode.
Wasser kann beispielsweise durch einen defekten AGR-Kühler, eine undichte Wasserpumpe oder durch interne Undichtigkeiten in den Ölkreislauf gelangen. Wird das Wasser nicht rechtzeitig entdeckt, kann es die Schmierung beeinträchtigen und zu schwerwiegenden Motorschäden führen.
Ja, bei dem BMW B57-Motor kann die Ansaugbrücke nur als komplettes Modul ersetzt werden. Ein Austausch einzelner Klappen ist technisch nicht vorgesehen und nicht dauerhaft zuverlässig.
Der Einbau eines generalüberholten Austauschmotors dauert in der Regel je nach Aufwand ca. 3 bis 5 Werktage, abhängig davon, welche Anbauteile übernommen oder ersetzt werden müssen.