Ein Kunde wandte sich an uns, nachdem beim letzten Ölwechsel Metallspäne im Ölfilter entdeckt wurden. Da es sich um größere Partikel handelte, lag der Verdacht auf einen Lagerschaden nahe. Mit diesem Problem brachte er sein Fahrzeug zu uns, und wir begannen mit einer gründlichen Untersuchung. Erfahren Sie hier, warum letztendlich der Einbau eines Austauschmotors notwendig war.
Da bereits Metallspäne im Ölkreislauf vorhanden sind, müssen wir den Motor ausbauen und sämtliche Komponenten zerlegen, um eine gründliche Reinigung durchzuführen. Während der Demontage ist uns ein starkes Axialspiel der Kurbelwelle aufgefallen (sichtbar im Video). Zudem weist die Kupplung erhebliche Abnutzungserscheinungen auf.
Nach der Demontage aller weiteren Anbauteile konnten wir keine weiteren Schäden feststellen. Als wir schließlich die Pleuellager und Hauptlager überprüften, stellten wir nach der Abnahme der Hauptlagerplatte fest, dass die Kurbelwelle Kratzspuren am Führungslager aufweist. Nach dem Ausbau der Kurbelwelle zeigte sich, dass eine Seite des Führungslagers abgeschliffen ist, was das übermäßige Axialspiel der Kurbelwelle erklärt.
Zusätzlich haben wir beim Ausbau der Kolben leichte Riefen festgestellt. Nach der Reinigung der Zylinder vom Öl traten in mehreren Zylindern leichte bis stärkere Riefen zutage. Aufgrund dieser Schäden ist der Motorblock nicht ohne Weiteres überholbar. Nach Rücksprache mit dem Kunden haben wir uns daher entschieden, einen N20B20A-Austauschmotor aus unserem Lager zu verbauen.
Da wir einen bereits generalüberholten Motor aus unserem Lager verwendet haben, entfällt eine erneute Überholung. Der Motor wurde bereits vollständig instand gesetzt. Wir mussten lediglich alle ölkreislaufrelevanten Anbauteile ersetzen, da einige Komponenten nicht vollständig gespült werden können.
Eckdaten zum Fahrzeug:
Fahrzeug Name | Z4 sDrive 20i |
HSN | 0005 |
TSN | BGX |
Marke | BMW |
Modell | Z4 |
Typ | E89 (Z89/ZR |
Modellstart | 2011 |
Modellende | 2018 |
Motorkennbuchstabe | N20B20A |
Leistung (kW) | 135 kW |
Leistung (PS) | 184 PS |
Höchstgeschwindigkeit | 235 km/h |
Nach erfolgreicher Montage aller Komponenten wird der Motor wieder im BMW Z4 E89 eingebaut. Sämtliche Kabel, Schläuche und Abdeckungen werden ordnungsgemäß verbunden. Anschließend erfolgt eine umfassende Diagnose mit einem Auslesegerät, um sicherzustellen, dass keine Fehlermeldungen vorliegen. Dabei werden auch die Adaptionswerte zurückgesetzt, um die Lernfähigkeit der Steuergeräte und Sensoren zu reinitialisieren. Diese gespeicherten Daten optimieren die Fahrzeugleistung und den Betrieb. Nach einer ausführlichen Probefahrt kann der Kunde sein Fahrzeug wieder übernehmen. Besonders wichtig ist die anschließende Einfahrphase des überholten Motors, die etwa 2.000 Kilometer umfasst. Während dieser Zeit sollte die Drehzahl 3.500 Umdrehungen pro Minute nicht überschreiten, und plötzliche Beschleunigungen sind zu vermeiden. Nach dieser Phase wird ein weiterer Ölwechsel durchgeführt, danach kann das Fahrzeug wieder uneingeschränkt genutzt werden.
Um Motorschäden vorzubeugen, ist es ratsam, die Pleuellager regelmäßig zu überprüfen. Zwar erfordert dies den Ausbau der Ölwanne und der Ölpumpe, doch kann so der Zustand der Lager rechtzeitig beurteilt werden. Zudem können regelmäßige Ölanalysen wertvolle Hinweise auf den Motorzustand liefern. Das Auslesen des Fehlerspeichers kann ebenfalls frühzeitig auf mögliche Probleme hinweisen. Es ist wichtig, Warnmeldungen im Armaturenbrett ernst zu nehmen und nicht zu ignorieren. Bei hoher Motorbelastung empfiehlt es sich, die Ölwechselintervalle zu verkürzen. Wir raten zu einem Wechselintervall von 10.000 bis 15.000 Kilometern oder einmal jährlich. Für weitere Tipps und Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Sie können uns bequem über das Kontaktformular oder per WhatsApp erreichen.
Es empfiehlt sich, regelmäßige Inspektionen durchzuführen, um Schäden zu vermeiden. Besonders ab 100.000 km ist es ratsam, den Fehlerspeicher überprüfen zu lassen. Dies kann wichtige Informationen liefern und ermöglicht es, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um schwerwiegende oder nicht mehr reparierbare Motorschäden zu verhindern. Jeder Motor hat seine individuellen Schwachstellen, aber regelmäßige Vorsorgemaßnahmen können helfen.
Bitte nehmen Sie gerne direkt Kontakt mit uns auf, um einen Termin zu vereinbaren oder rufen Sie uns einfach an.
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