Ein Kunde kontaktierte uns, da aus dem Motor seines ALPINA XD4 G02 ungewöhnliche Klopfgeräusche zu vernehmen waren. Wir gingen von einem Defekt am Pleuellager aus, entdeckten jedoch eine gebrochene Kurbelwelle. Diese hatte auch das Hauptlager, das Pleuellager und weitere Teile in Mitleidenschaft gezogen. Erfahren Sie hier, was vorgefallen ist und wie wir den Schaden repariert haben.
Wir gehen von einem Defekt am Pleuellager aus und machen uns daran, den Motor auszubauen, um Zugang zu den Haupt- und Pleuellagern zu erhalten. Nachdem wir die Ölwanne abgenommen hatten, erblickten wir sofort die Ursache des Problems. Die Kurbelwelle ist am ersten Zylinder gebrochen. Sowohl das Hauptlager als auch das Pleuellager weisen erhebliche Abnutzungserscheinungen an den Lagerschalen auf und sind zudem am Lager selbst beschädigt. Als wir den Ventildeckel abnahmen, bemerkten wir, dass die Kipphebel gebrochen waren und die Nockenwellenbrücke. Auch die Nockenwelle Selbst hat sich leicht verbogen. Nachder demontage des Zylinderkopfs, war uns klar, dass der Motor nicht mehr wirtschaftlich Instandzusetzen. Bei der Überprüfung des Turboladers fiel uns zudem ein starkes Spiel auf. Die Ansaugbrücke sowie der Dieselpartikelfilter sind stark verstopft und müssen gereinigt werden.
Zusammengefasste Schäden:
Es ist im Nachhinein oft schwierig zu bestimmen, wie genau der Schaden entstanden ist. Möglicherweise hat die Kurbelwelle den Defekt am Schwingungsdämpfer hervorgerufen, oder aber der Schwingungsdämpfer hat seinerseits die Kurbelwelle beschädigt, was zu einem Bruch geführt hat. Die Lager weisen jedoch eindeutig darauf hin, dass sowohl am Pleuel- als auch am Hauptlager erhebliche Abnutzungen aufgetreten sind. Fakt ist, dass die Kurbelwelle den auftretenden Belastungen nicht gewachsen war und letztlich gebrochen ist, wodurch auch der Motorblock in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Um den Motor zu überholen, ist es zunächst erforderlich, ihn vollständig zu zerlegen. Sobald alle Teile in Einzelkomponenten zerlegt sind, folgt die Überprüfung und Reinigung der Bauteile, die nicht ersetzt werden müssen. Wir haben alle Nötigen Komponenten aus Unserem Lager geholt um mit der Arbeit anzufangen. Angefangen mit einen Neuen B57D30C-Motorblock. Wir beginnen mit den Hauptlagern, die mithilfe einer Messuhr auf ihr Lagerspiel überprüft werden. Wenn diese in einwandfreiem Zustand sind, kann die Kurbelwelle eingebaut und mit den Hauptlagerböcken gesichert werden. Anschließend wird das Lagerspiel der Pleuellager gemessen. Ist auch dieses Lagerspiel in Ordnung, werden neue Kolbenringe eingesetzt und in die Zylinder eingeführt, um sie mit der Kurbelwelle zu verbinden. Nach Abschluss dieser Schritte wird der neue Steuerkettensatz montiert, der aus Kettenrädern, Gleitschienen, Steuerkette und Kettenspanner besteht.
Nun kann der überholte Zylinderkopf montiert werden. Zuvor wird jedoch eine Zylinderkopfdichtung zwischen dem Motorblock und dem Zylinderkopf eingelegt, um sicherzustellen, dass kein Kühlwasser mit dem Öl in Kontakt kommt. Sobald alles an seinem Platz ist, kann auch der Stirndeckel angebracht werden. Danach wird die neue Ölpumpe installiert und über eine Steuerkette mit der Kurbelwelle verbunden. Schließlich wird die Ölwanne aufgesetzt, wodurch der Motor bereit ist für die Anbringung der Anbauteile. Danach können die Anbauteile montiert werden, wobei auch der neue Turbolader zum Einsatz kommt.
Eckdaten zum Fahrzeug:
Fahrzeug Name | XD4 |
HSN | 7656 |
TSN | ADI |
Marke | ALPINA |
Modell | X4 |
Typ | G02 |
Modellstart | 04/2022 |
Modellende | 00/- |
Motorkennbuchstabe | B57D30C |
kW | 290 kW |
PS | 394 PS |
Höchstgeschwindigkeit | 268 km/h |
Generalüberholen des Zylinderkopfs:
Sobald alles wieder korrekt platziert ist, kann der Motor erneut im ALPINA XD4 G02 installiert werden. Nachdem sämtliche Kabel, Schläuche und Abdeckungen miteinander verbunden wurden, kann der abschließende Schritt in Angriff genommen werden. Zum Schluss erfolgt eine gründliche Überprüfung mit einem Auslesegerät, um sicherzustellen, dass keinerlei Fehlermeldungen mehr angezeigt werden. Ebenso werden die Adaptionswerte zurückgesetzt. Dieses Zurücksetzen der Werte stellt einen entscheidenden Aspekt in der Wartung und Reparatur des Fahrzeugs dar, da es dazu dient, die Lernfähigkeit der Steuergeräte und Sensoren im Fahrzeug zu reinitialisieren. Adaptionswerte sind Daten, die von unterschiedlichen Komponenten des Fahrzeugs erfasst und gespeichert werden, um die Leistung und den Betrieb des Fahrzeugs zu optimieren. Nach einer ausführlichen Probefahrt kann der Kunde schließlich seinen ALPINA wieder in Empfang nehmen. Besonders wichtig ist hierbei die Einfahrphase für den überholten Motor, diese erstreckt sich in der Regel über etwa 2.000 km, währenddessen man nicht über 3.500 Umdrehungen hinausgehen sollte und plötzliche Beschleunigungen vermeiden sollte. Im Anschluss folgt ein weiterer Ölwechsel, und dann kann der Kunde wieder wie gewohnt fahren.
Es wäre ratsam gewesen, die Pleuellager im Vorfeld zu überprüfen, und auch Ölanalysen hätten durchgeführt werden können. Das Auslesen des Fehlerspeichers kann ebenfalls wertvolle Hinweise darauf geben, ob sich ein Motorschaden anbahnt. Zudem sollten Warnmeldungen am Armaturenbrett des Fahrzeugs ernst genommen werden, anstatt sie einfach zu ignorieren. Auch ist es sinnvoll, die Intervalle für den Ölwechsel bei höherer Motorbelastung zu verkürzen. Wir empfehlen hier ein Wechselintervall von 10.000 bis 15.000 km oder einmal jährlich. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren – wir haben nützliche Tipps und Tricks für jeden Motortyp. Dies können Sie ganz bequem über das Kontaktformular oder per WhatsApp tun.
Es empfiehlt sich, regelmäßige Inspektionen durchzuführen, um Schäden zu vermeiden. Besonders ab 100.000 km ist es ratsam, den Fehlerspeicher überprüfen zu lassen. Dies kann wichtige Informationen liefern und ermöglicht es, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um schwerwiegende oder nicht mehr reparierbare Motorschäden zu verhindern. Jeder Motor hat seine individuellen Schwachstellen, aber regelmäßige Vorsorgemaßnahmen können helfen.
Bitte nehmen Sie gerne direkt Kontakt mit uns auf, um einen Termin zu vereinbaren oder rufen Sie uns einfach an.
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Lagerwechsel Service – Steuerketten Wechsel – Motor Reparatur – Motorüberholung
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Das Abgassystem enthält einen Dieselpartikelfilter (DPF) zur Reduzierung von Emissionen. Eine hochleistungsfähige Ölpumpe und ein Ölfilter gewährleisten die Schmierung und Langlebigkeit des Motors. Das Motorsteuergerät (ECU) optimiert Leistung und Effizienz. Je nach Version leistet der B57 D30 zwischen 265 PS und 400 PS mit einem Drehmoment von 600 bis 800 Nm.
Insgesamt verkörpert der BMW B57 D30 innovative Technologie und herausragende Leistung und findet Anwendung in verschiedenen BMW-Modellen, einschließlich Limousinen und SUVs.