Da es beim S63 B44 nicht möglich ist, die Lager im eingebauten Zustand gründlich zu überprüfen, haben wir uns entschieden, den Motor auszubauen. Nach der Demontage drehten wir den Motor um und entfernten die Ölwanne (zuvor haben wir selbstverständlich das Öl abgelassen). Dabei stellten wir schnell fest, dass sich Späne in der Wanne befanden. Nacheinander nahmen wir die Pleuellagerböcke ab, bis wir auf ein ernsthaftes Problem stießen: Die Pleuellagerschalen hatten sich festgesetzt und wiesen erhebliche Beschädigungen auf, ebenso wie die Kurbelwelle. Auch die Hauptlagerschalen waren betroffen, da durch die Pleuellager stärkere Vibrationen entstanden, die die Kurbelwelle zusätzlich belasteten. Auf Empfehlung und zur Vorsorge rieten wir zu einer Überholung, was er auch akzeptierte.

Zusammengefasste Schäden:

• Defekte Pleuellager
• Kurbelwelle

Stellt es ein großes Problem dar, wenn die Pleuellager in Mitleidenschaft gezogen sind?

In der Regel befinden sich in den Pleuellagern sogenannte Schalen, die aus einem weicheren Metall gefertigt sind. Diese fungieren als Verschleißteile, sodass ein vollständiger Austausch der Pleuelstange nicht notwendig ist. Die Schalen sind fest im Pleuellager verankert und sollten sich nicht drehen, da zwischen den Schalen und der Kurbelwelle ein Ölfilm vorhanden ist, der die Drehbewegung ermöglicht. Wenn jedoch die Pleuellager beschädigt sind, kann nicht mehr sichergestellt werden, dass sie stabil bleiben. Zudem können Verunreinigungen auftreten, die zu einem erheblichen Verschleiß der Schalen und der Kurbelwelle führen können.

Die Überholung am S63 B44 vom BMW M5 beginnt

Um den Motor zu überholen, ist es zunächst erforderlich, ihn vollständig zu zerlegen. Sobald alle Teile in Einzelkomponenten aufgeteilt sind, erfolgt die Überprüfung und Reinigung der Bauteile, die nicht ersetzt werden müssen. Die Untersuchung beginnt mit den Hauptlagern, die mithilfe einer Messuhr auf ihr Lagerspiel kontrolliert werden. Sind diese in einwandfreiem Zustand, kann die Kurbelwelle eingesetzt und mit den Hauptlagerböcken fixiert werden. Anschließend wird das Lagerspiel der Pleuellager gemessen. Ist auch dieses Lagerspiel in Ordnung, werden neue Kolbenringe eingesetzt und in die Zylinder eingeführt, um sie mit der Kurbelwelle zu verbinden. Nach Abschluss dieser Schritte wird der neue Steuerkettensatz montiert, der aus Kettenrädern, Gleitschienen, Steuerkette und Kettenspanner besteht.

Jetzt können auch die generalüberholten Zylinderköpfe angebracht werden. Vorher wird jedoch zwischen dem Motorblock und dem Zylinderkopf eine Zylinderkopfdichtung eingelegt, um zu verhindern, dass Kühlwasser mit dem Öl in Kontakt kommt. Wenn alles seinen Platz gefunden hat, können auch der Stirndeckel und die Vanos montiert werden. Danach wird die neue Ölpumpe installiert und über eine Steuerkette mit der Kurbelwelle verbunden. Schließlich wird noch die Ölwanne aufgesetzt, und der Motor ist bereit, mit den Anbauteilen ausgestattet zu werden.

Eckdaten zum Fahrzeug:

Generalüberholen der Zylinderköpfe:

1. Zerlegung und Reinigung des Zylinderkopfs sowie Überprüfung und Bearbeitung der Ventilsitze
2. Vermessung und Schliff der Nockenwellen/Lagerleisten
3. Prüfung, Schleifen/Strahlen und gegebenenfalls Erneuerung von Ventilen
4. Zusammenbau und Drucktest des Zylinderkopfs