Motorreparatur am BMW X3 xDrive 30d F25: Steuerkette gerissen beim N57 D30 Motor

Da der Kunde einen Steuerkettenriss meldete, haben wir den Motor ausgebaut, da die Steuerkette getriebeseitig verbaut ist. Schon bei der ersten Begutachtung fiel ein Loch im Ventildeckel auf. Nach der Demontage des Stirndeckels stellten wir fest, dass zwei der drei Steuerketten gerissen waren. Zudem war die obere Gleitschiene gebrochen.

Ein Steuerkettenriss führt häufig zu Folgeschäden – so auch in diesem Fall. Die Kolben schlugen auf die Ventile, wodurch einige Ventile verbogen wurden. Auch mehrere Kipphebel, die unter der Nockenwelle sitzen, waren gebrochen. Zusätzlich wurden die Nockenwelle und die Nockenwellenbrücke beschädigt und wiesen eine leichte Verformung auf. Die Hauptlager zeigten deutliche Abnutzungsspuren, was bei einer Laufleistung von knapp 200.000 km nicht ungewöhnlich ist. Darüber hinaus war der AGR-Kühler verstopft, und der Turbolader zeigte eine leichte Undichtigkeit mit Öl in der Ansaugung.

Zusammenfassung der Schäden:

• Zwei Steuerketten gerissen
• Gleitschiene gebrochen
• Ventile verbogen
• Kipphebel gebrochen
• Nockenwelle verbogen
• Nockenwellenbrücke verzogen
• Hauptlagerschalen abgenutzt
• AGR-Kühler verstopft
• Turbolader leicht undicht

Ursache des Schadens

Die Steuerkette konnte den Belastungen nicht mehr standhalten und riss. Normalerweise betrifft dies nur eine Kette, doch in diesem Fall waren gleich zwei Ketten betroffen, was eher selten vorkommt. Die verbogenen Ventile und gebrochenen Kipphebel resultieren aus der weiterlaufenden Kurbelwelle nach dem Riss der Steuerkette. Dadurch schlugen die Kolben gegen die Ventile. Der Bruch der oberen Gleitschiene wurde durch den Steuerkettenriss verursacht, und die hohe mechanische Belastung führte dazu, dass ein Teil der Gleitschiene oder Kette durch den Ventildeckel brach.

Nachdem alle beschädigten Bauteile aus unserem Lager ersetzt haben, erfolgte der präzise Zusammenbau des Motors.

Montage der Hauptkomponenten:

• Zuerst wurden die neuen Haupt- und Pleuellagerschalen eingesetzt, um eine optimale Lagerung der Kurbelwelle sicherzustellen. Die Kurbelwelle wurde anschließend eingesetzt und mit exakt definiertem Drehmoment verschraubt.
• Danach wurden die neuen Kolbenringe auf die Kolben aufgezogen, und die Kolben samt Pleuel wurden vorsichtig in die Zylinder eingesetzt.
• Im Anschluss erfolgte die Montage der erneuerten Zylinderkopf-Komponenten. Dazu wurden die neuen Einlass- und Auslassventile samt Ventilfedern und Schaftdichtungen eingebaut.
• Anschließend wurden die neuen Kipphebel sowie die überarbeitete Nockenwelle samt Nockenwellenbrücke montiert und exakt ausgerichtet.

Montage des Steuerkettentriebs:

• Die neuen Steuerketten wurden samt Gleitschienen, Spannschienen und Spanner installiert.
• Besondere Sorgfalt wurde bei der Einstellung der Steuerzeiten angewandt. Hierzu wurden die Nockenwellen mit speziellen Arretierwerkzeugen fixiert, um eine präzise Synchronisation mit der Kurbelwelle zu gewährleisten.
• Die Steuerkette wurde mit dem korrekten Kettenspannwert montiert, um ein optimales Laufverhalten und eine lange Haltbarkeit zu garantieren.

Abdichtung und Einbau zusätzlicher Komponenten:

• Nach der Fertigstellung des Steuertriebs wurde der Stirndeckel wieder montiert und mit neuen Dichtungen versehen.
• Der überholte AGR-Kühler wurde gründlich gereinigt und wieder eingebaut.
• Der neue Turbolader wurde montiert und mit der Ansaug- sowie Abgasanlage verbunden.
• Zum Schluss wurde der Ventildeckel aufgesetzt, und alle notwendigen Schläuche und Kabelverbindungen wurden wieder angebracht.

Eckdaten zum Fahrzeug:

Generalüberholen des Zylinderkopfs:

1. Zerlegung und Reinigung des Zylinderkopfs sowie Überprüfung und Bearbeitung der Ventilsitze
2. Vermessung und Schliff der Nockenwellen/Lagerleisten oder gegenenfalls Erneuern
3. Prüfung, Schleifen/Strahlen und gegebenenfalls Erneuerung von Ventilen
4. Zusammenbau und Drucktest des Zylinderkopfs